Begriffe aus der Naturweinwelt erklärt

Begriffe rund um den Naturwein erklärt

Naturwein scheint eine ganz eigene Sprache zu haben. Pet-Nat, Orange Wein, ungeklärt, ungefiltert – überall trifft man auf diese Begriffe.

Für Neulinge kann das ein wenig entmutigend sein. Deshalb erklären wir hier einige der gebräuchlichsten Begriffe aus dem Bereich Naturwein.


Orange Wein / Wein mit Schalenkontakt

Orange Wein ist ein Weißwein, der so hergestellt wird wie ein Rotwein.

Anstatt weiße Trauben sofort zu pressen und den klaren Saft abzulassen (wie bei der Weißwein-Herstellung), bleibt der Saft in Kontakt mit den Schalen. Dies kann für einige Stunden, Tage, Wochen oder sogar Monate geschehen. Wie bei roten Trauben enthalten die weißen Schalen Farbstoffe, die in den Wein übergehen und ihn orange färben.

Die Schalen enthalten auch Aromastoffe und Tannine, die ebenfalls stärker in den Wein übergehen.

Manche Leute verwenden gerne den Begriff “Schalenkontakt-Weißweine”, weil nicht alle Weine mit Schalenkontakt orangefarben sind. Je nach verwendeter Rebsorte können sie von einem dunklen Goldton bis hin zu tiefem Bernstein reichen.

Wenn du auf der Suche nach einem gut trinkbaren Schalenkontakt-Wein bist, ist der 2020er Monte del Cuca von Menti ein guter Anfang. Für etwas Vollmundiges und tief orangefarbenes solltest du den 2017er Nimi Tossal von Joan de la Casa probieren.


Pet Nat

Pét-Nat (abkürzung für Pétillant Naturel), ist eine Methode zur Schaumweinherstellung, die in den letzten Jahren populär geworden ist. Es handelt sich um eine alte und sehr einfache Methode der Schaumweinherstellung, bei der der Saft nach der Hälfte der Gärung in Flaschen abgefüllt wird. Bei der weiteren Gärung entsteht Kohlendioxid, das jedoch in der Flasche eingeschlossen wird. Dadurch entstehen im Wein Bläschen.

Die Flasche kann degorgiert werden (ein Prozess, bei dem der Trub – oder die Hefezellen – entfernt werden) oder der Trub kann in der Flasche verbleiben und ein trübes Aussehen verursachen.

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, Pet-Nats zu kosten, probiere den Orange Pét-Nat vom Winzerhof Altmann.


Ungeklärt und unfiltriert

Die Klärung ist ein Verfahren, bei dem dem Wein eine Verbindung zugesetzt wird, um unerwünschte Partikel wie Tannine oder Phenole zu entfernen. Zu den Schönungsmitteln gehören Eiklar, Kasein aus Milch und gelegentlich Isinglas (aus Fischblasen gewonnen), was zu Weinen führen kann, die für Veganer nicht geeignet sind. Auch pflanzliches Eiweiß oder eine Tonart namens Bentonit werden häufig verwendet und führen zu Weinen, die für Veganer geeignet sind.

Filtration ist genau das, wonach es klingt – die Weine werden gefiltert, oft durch eine Filtrationsmaschine, die selbst die kleinsten Partikel entfernen kann.

Viele Bio-Winzer lehnen es ab, ihren Wein fein oder stark zu filtrieren, da sie glauben, dass dies dem Wein seinen Charakter nimmt. Daher steht auf dem Etikett oft “unfiltriert und ungefiltert”. Diese Weine können zwar etwas trüber aussehen, sind aber dafür umso geschmacksintensiver.


Ohne Zusatz von Sulfiten

Sulfite – oder SO2 – sind ein üblicher Zusatz zu wein, der als Antioxidationsmittel und Antiseptikum wirkt und dazu beiträgt, den Wein zu stabilisieren, bevor er in Flaschen abgefüllt wird.

Einige (aber nicht alle) Naturwein-Hersteller fügen ihrem Wein keine Sulfite zu. Sulfite kommen jedoch in der Natur vor, weshalb auch auf dem Etikett von Weinen ohne Sulfitzusatz der Hinweis zu finden ist: “Enthält Sulfite”.

Weine ohne Sulfitzusatz sind immer noch eher die Ausnahme als die Regel. Den meisten Bioweinen, biodynamischen Weinen oder Naturweinen wird ein gewisser Anteil an Sulfiten zugesetzt, um sie stabiler zu halten, auch wenn es sich nur um eine geringe Menge bei der Abfüllung handelt.

Wenn du einen Wein ohne Sulfitzusatz probieren möchtest, solltest du dir eine oder zwei Flaschen des 2019er Galet de Cazebonne vom Château Cazebonne aus Bordeaux kaufen.


Weinmängel – Brettanomyces / Moussieren / flüchtige Säure

Natürlich versuchen wir, keine Weine mit Mängeln zu verkaufen, aber bei Weinen, die nicht manipuliert wurden, gibt es einige, auf die man achten sollte.

Brettanomyces ist eine Hefeart, die in großen Konzentrationen dazu führen kann, dass ein Wein nach Dung, Pferd oder Heftpflaster riecht und schmeckt. In geringeren Konzentrationen kann sie sogar angenehm sein und ein Aroma von Lilien oder Oliven verleihen.

Über den Mangel des “Moussierens” ist nicht viel bekannt, da er nur einige Menschen betrifft. Dabei handelt es sich um einen Wein, der im Abgang nach Hamsterkäfig oder saurer Milche schmeckt. Er tritt eher bei Weinen mit geringem Säuregehalt und sehr geringem Sulfitanteil auf, und die Fähigkeit, den Mangel herauszuschmecken, hängt vom pH-Wert des Speichels ab. Manche Menschen können es überhaupt nicht wahrnehmen, andere finden es anstößig.

Flüchtige Säure, volatile acidity, oder einfach nur kurz VA: Der flüchtige Säuregehalt zeigt sich im Aroma eines Weins. In hohen Konzentrationen kann ein Wein nach Nagellackentferner und im schlimmsten Fall nach Essig riechen. Bei geringeren Mengen kann die Säure jedoch recht angenehm sein und dazu beitragen, die Fruchtaromen im Wein hervorzuheben und zu verstärken.


Einheimische Hefen und spontane Gärung

Ähnlich wie beim Brotbacken ist es möglich, Wein entweder mit zugesetzten oder natürlich vorhandenen Hefen zu vergären.

Zugesetzte Hefen bringen die Gärung zwar schnell in Gang, doch ist dies nicht die bevorzugte Methode der ökologischen Winzer, da es möglich ist, den Geschmack des resultierenden Weins mit verschiedenen Hefestämmen zu manipulieren. Stattdessen warten sie auf die natürliche Gärung (Spontangärung) durch die einheimischen Hefen, die überall im Keller vorhanden sind. Dies soll zu einem charaktervolleren Wein führen, der sein Terroir besser widerspiegelt.

Um jetzt Naturweine für dich zu entdecken, besuch unseren Shop!

Our Newsletter

Beste Angebote

Besondere Angebote

Werbegeschenke

Newsletter abonnieren und 10% Rabatt bei deiner ersten Bestellung erhalten.